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KUNST- UND WISSENSTRANSFER
Grundlagen forschender Arbeitsweisen - exemplarische Impulsprojekte

"Transfer" wird als forschendes Experimentierfeld gesehen, in dem im Vorfeld und Umfeld künstlerischer Arbeit Möglichkeiten für spartenübergreifende Vorhaben, für Interventionen und für ein Eingehen auf sich verändernde Themenstellungen ausgelotet werden. Die Auseinandersetzung mit künstlerischen und wissenschaftlichen Positionen wird auf kompetent vorbereitete und ausgewertete Projekte orientiert, in denen über Gäste für gezielte Impulse gesorgt ist. Damit soll eine entsprechend unterstützte Positionierung experimenteller Arbeitsfelder an der Universität für angewandte Kunst erreicht werden. Gerade wenn Wissenstransfer, die Bezüge von Künsten und Wissenschaften, der Austausch zwischen einzelnen Disziplinen und die gesellschaftliche Wirksamkeit eines forschenden Vorgehens als Schlüsselthemen der nächsten Jahre betrachtet werden, weil nur so eine Vorbereitung auf offene Arbeits- und Handlungsfelder, auf neue Herausforderungen stattfinden kann, braucht auch die diesbezügliche Lehre eine experimentelle, projektbezogene Struktur, in der Ausbildung als dynamischer Erfahrungsprozeß konzipiert ist - durch Vermittlung von Orientierungswissen und herausfordernde Projekte.

"Kunst- und Wissenstransfer" soll also nach der von Improvisation geprägten dienstleistungsbezogenen Aufbauphase zu einer projektorientierten Einrichtung werden, die Grundkurse, Blockseminare und Symposien zum Thema "künstlerische Praxis" und Umsetzung von Konzepten anbietet, sich aber vor allem auf konkrete künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsprojekte im In- und Ausland konzentriert, in denen Studierende bzw. Absolventen die Möglichkeit haben, in Arbeitsgemeinschaften mit Künstlern und Wissenschaftlern ihre Positionen zu präzisieren. Gleichzeitig soll "Transfer" eine profilierte Plattform für den Austausch zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Bereichen, zur Thematisierung relevanter gesellschaftlicher und ökonomischer Bezüge und verschiedenster Formen von Projektarbeit sein.

Im Rahmen von "Transfer" werden Konsequenzen einer Durchmischung von Disziplinen thematisiert und Situationen hergestellt, die - als Trainingsfelder für Studierende - eine forschende, die Aufmerksamkeit schärfende Praxis begünstigen. Grundgedanke dabei ist, temporäre Arbeitsgemeinschaften zu bilden, in denen bildende Kunst, Medienkunst, Architektur, Design oder Urbanismus, aber auch Musik, Film, Literatur und verschiedene Theoriefelder in einander befruchtender Weise vertreten sind. Es sollen sowohl individuelle als auch kollektive Arbeitsprozesse möglich sein.

Über temporäre "Außenstellen" des Instituts wird es - beginnend mit Damaskus im Sommersemester 2002 - die Möglichkeit zu mehrwöchigen Aufenthalten und zur Zusammenarbeit mit dortigen Kräften und zugeladenen Künstlern und Wissenschaftlern geben. Schwerpunkte liegen vorerst "im Osten", als ausdrückliche Gegentendenz zur generellen Westorientierung, im Sinn von autonomen, einen Eurozentrismus und die EU-Osterweiterung überschreitenden Transfers. Inwieweit in einer angeblich polyzentrischen Welt der Umgang mit "anderen Standpunkten" Wirkung zeigen kann, soll intensiver als dies in touristischen Situationen möglich ist, erkundet werden. Beziehungen zwischen Europa und dem östlichen Mittelmeerraum sind zweifellos ein diffiziles "Zukunftsthema" [aktualisiert durch die zugespitzten Kontroversen um einen angeblichen - tendenziell bloß polarisierend gesehenen - "Zusammenstoß der Zivilisationen"].

Zusätzlich zu den Basisangeboten - Projektarbeit generell, künstlerische Projektarbeit, Rechtsgrundlagen, Formen von Projektpraxis, Dimensionen von Transfer - hat somit in jedem Studienjahr ein situationsbezogenes Thema Priorität. Auch für nicht an der eigentlichen Arbeitsgruppe Beteiligte sollen die damit zusammenhängenden Lehr- und Diskussionsangebote anreichernd sein, da sie sich auf den Umgang mit komplexen Situationen und eigene Artikulations-möglchkeiten konzentrieren. Als Ausgangsebene werden Kooperationen mit in Wien verfügbaren Kräften angestrebt, um "Fremdes" auch in der gewohnten Nähe im Blickfeld zu haben. Nicht "Ethnisches", sondern schwierige, exponierte Konstellationen außerhalb gewohnter Bezugsfelder und geordneter "Marktgesellschaften", sind das verbindende Thema, als Auseinandersetzung mit einer Entgrenzung und Globalisierung, als Auseinandersetzung mit sozialen Realitäten. Daher wird bewusst die Bandbreite von Sozialarbeit, NGO-Arbeit bis zu künstlerisch-wissenschaftlichen Projekten einbezogen. Projektarbeit, Selbstbeauftragung und Selbstorganisation sind die auf Handlungsmöglichkeiten bezogene verbindende Ebene.

Studienführer: Kunst- und Wissenstransfer

In welchem Ausmaß gegen unpassende Arten von Aufmerksamkeit Stimmung gemacht und Irritationen als Erfindung, als etwas Künstliches abgetan werden, charakterisiert, was jeweils unter Offenheit gemeint ist. Auf Österreich bezogen geht es in dieser Hinsicht plötzlich wieder um Größe, wenn der für die regionale Klimaverschärfung zuständige Taktik-Kanzler davon spricht, es gehöre eben Größe dazu, "sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und verschiedene Störungen und Nebengeräusche auszublenden." Wenn auch bloß auf Wörter wie "Wende" bezogen, liefert er plötzlich kategorische Aussagen, die einem erst einfallen müssen: "Mich stört prinzipiell jeder Import von woanders."

Nischen im System des Sonstigen.
Unternehmen Capricorn. Wien 2001

 

 

 

 

 

 

Ein vielfältiges Angebot von Projekten würde für die Studenten wichtige Orientierungshilfen liefern und zu einer Erprobung und Konzentrierung von Initiativen beitragen. Einerseits kann so die Produktion konkreter "Resultate" (Entwürfe, Modelle, Prototypen, schriftliche Ausarbeitungen, etc.) in stufenweise - sehr lose oder auch sehr detailliert - organisierter Form erfolgen, andererseits lassen sich auch für schwer einordenbare Innovationsarbeiten (die nicht so ohne weiteres auf bestimmte Ergebnisse auszurichten sind) die entsprechenden Freiräume abgrenzen, innerhalb derer Experimente möglich sind.

Neuorientierung von Kunsthochschulen. Wien 1985
© Christian Reder 2001-2006 oben