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Unternehmen Capricorn
Triton Verlag
 

Nischen im System des Sonstigen


In: Christoph Steinbrener (Hg.): Unternehmen Capricorn. Eine Expedition durch Museen.
Triton Verlag Wien 2001

Buch zu einem Ausstellungsprojekt rund um den Karmelitermarkt in Wien

Weitere Beiträge: Christoph Steinbrener, Hans Ulrich Reck, Silvia Eckermann, Mathias Fuchs, Ferdinand Schmatz und Kuratoren Wiener Museen

 

 

 

 

Etwas in den Raum zu stellen, einfach so, als Gedanke, als Bild, als Skizze, als Vorschlag, heißt, Impulsen zu folgen, die nicht sofort wieder von Gegenargumenten blockiert und umgeformt werden. Für Momente wenigstens wird Freiheit eingefordert. Störungen sollen vorerst ausgesperrt bleiben, damit sich Assoziationen entfalten können. Der Raum, um den es dabei geht, ist ein fiktiver. Er muß nur leer sein, inhaltlich unbestimmt. Was in ihm vor sich geht, dürfte in keine, Unzugehöriges aussondernde Kategorien passen. Als vorurteilsfreier Raum bleibt er Theorie.

Trotzdem wird immer wieder versucht, ihn herzustellen, einfach so, wenigstens als Gedankenspiel. Anders läßt sich Denken gar nicht vorstellen. Schwierig wird es, sobald dieses Modell auf einen konkreten Ort übertragen werden soll. Er dürfte nichts Einengendes an sich haben, sollte aber zugleich abgeschirmt sein. Um äußere Einflüsse fernzuhalten, braucht er Begrenzungen. Intimität durch Transparenz zu ersetzen, kann zur Falle werden. Das Vorbild von Zellen wird sich kaum vermeiden lassen. Gefängniszellen, Klosterzellen, Meditationszellen, "white cubes" sind Grundmuster für eine strikte Trennung von Innenwelt und Außenwelt. Das Schweigen gehört dazu, als Äquivalent des Sehens, als Negation des Wortes. Ort und Wort aber haben - als Zeichen- und als Lautfolge - viel miteinander zu tun. Eines ist Teil des anderen. Das den Unterschied ausmachende w verweist in erster Linie auf Unsicherheiten: warum? - weshalb? - wieso? - wozu? / wer? - was? - wann? - wie? - wo? / woher? - wohin? - womit? / wieviel? Fragen über Fragen, die mit w beginnen. Daß die Bildung von Bedeutungen nicht isoliert davon erfolgt, von wem, von wo aus, in welcher Umgebung, etwas gesagt oder vorgeführt wird, bindet auch in übertragenem Sinn das Wort an den Ort, an Positionen. "Einfach in den Raum Gestelltes" macht, sobald es konkret um Sachverhalte geht, dessen Begrenzungen erkennbar. Im jeweiligen Resonanzraum sorgen Erwartungen für Ordnung. Schon aus statistischen Gründen sind Überraschungen die Ausnahme. Etwas aus "seinem" Umfeld herauszulösen, trennt es von mitschwingenden Bezügen. Inwieweit das auch die auftauchenden Assoziationen verändert, wird überprüfbar. Positionswechsel erleichtern manchmal ein Wahrnehmen von Differenzen. Die ungewohnte Plazierung von Aussagen, von Objekten, von Werken, wertet unter Umständen die Rolle des Beobachters, der Beobachterin auf. Sie kann Vieldeutigkeit sichtbarer machen, den Status in Frage stellen, Einordnungen aufbrechen, Zusammenhänge verkomplizieren. Ein gedachter, "vorurteilsfreier Raum" verwandelt sich in anderes.

Mit solchen Kategorien operiert das von Christoph Steinbrener konzipierte "Unternehmen Capricorn", an dem sich eine Reihe weiterer Künstler, wie der Dichter Ferdinand Schmatz, die Medienkünstler Silvia Eckermann und Matthias Fuchs oder der Musiker Christian Fennesz beteiligen. Von einer wissenschaftlichen Denkweise aus werden künstlerische, visualisierende, akustische Zugänge entwickelt. Als Ort für die temporäre Präsentation von Sammlungsobjekten aus Wiener Museen wurde die Gegend um den Karmelitermarkt gewählt, eine urbane Situation abseits der Herzeigviertel. Distanz wird anders definiert als in musealen Umgebungen. Zufällig verfügbare, gerade freistehende Geschäftslokale werden zu unspektakulären Präsentationsräumen. Hinter den Scheiben ist Ungewöhnliches zu sehen; wertvoll, im Sinn einer kunsthistorischen Aura, sind nur wenige dieser Objekte. Zu kaufen gibt es nichts, dafür scheinen die Dinge selbst etwas zu sagen zu haben. Jemand muß sich dabei etwas gedacht haben. Diesem Denken auf die Spur zu kommen, wird von der Straße her möglich, der Blick in Auslagen genügt. Auf einer belebten Geschäftsstraße ließe sich der Gedanke an eine mysteriöse Werbeaktion nicht vermeiden. In dem nur verhalten an Konsum orientierten Umfeld jedoch wird ein solcher Verdacht entkräftet, denn einen unmittelbar einleuchtenden Zweck scheint die Aktion nicht zu haben. Sie will aufmerksam machen, in genereller und spezifischer Weise, durch ein wörtlich genommenes Entgegenkommen. Daß es sich um Einsichten in Archive handelt, in denen Kostbares und Merkwürdiges aufgehoben wird, ergibt sich erst aus den Hinweisen auf die Herkunft: Sigmund Freud Museum, Jüdisches Museum, Museum für Völkerkunde, Technisches Museum, Heeresgeschichtliches Museum, Museum des 20. Jahrhunderts, Naturhistorisches Museum, Museum für Volkskunde, Theatermuseum, Kunsthistorisches Museum, Historisches Museum der Stadt Wien. Die kleinen Räume mit den Exponaten lassen sich als Außenstationen begreifen, in denen die Entschlüsselung komplexer Mitteilungen versucht werden kann. Sie sind Nischen, Nischen im System des Sonstigen.

Ankunftsorte und Ausgangspunkte

Der Stadtraum, für den diese Infiltrierung alltäglicher Wirklichkeit konzipiert wurde, ist das vom Karmeliter Markt, von der Hollandstraße, der Leopoldsgasse, der Tandelmarktgasse und der Großen Sperlgasse geprägte älteste Zentrum der Leopoldstadt, des 2. Wiener Gemeindebezirks. Es ist eine gewöhnliche Gegend für einfache Leute, würden die Stereotypien sagen. Sonderbarer Weise gehen sie davon aus, daß Ungewöhnliches und Kompliziertes unter solchen Umständen nicht zu erwarten ist. Einige der lange grau und schäbig gebliebenen Häuser werden gerade renoviert. Jenseits des Eisernen Vorhangs hat es oft sehr ähnlich ausgeschaut. Die sichtbar werdenden Veränderungen folgen da und dort dem gleichen Rhythmus. Der Karmelitermarkt gehört zu den beliebtesten Wiens. Warum sich zwischen Augarten und Innenstadt, so nahe an der City, bisher nicht mehr getan hat, würde jeden Immobilienmakler aus Frankfurt verwundern. Geschichte macht sich auf den ersten Blick nirgends bemerkbar, nur eine Art von Normalität, die anderswo keine Chance mehr hat.

Von der Tradition als Bezirk der Ankunft ist manchmal wieder etwas zu spüren; und auch davon, daß der massenhafte Zustrom von früher schon die längste Zeit nicht mehr erwünscht ist. Die Unterschiede sind offenbar so groß geworden, daß sie auf keine "soziale" Akzeptanz mehr stoßen. Nur was ähnlich genug ist, nach Aussehen, Sprache, Lohnniveau, wird halbwegs toleriert. Das gelte genauso für Meinungen, heißt es an den diversen Zynikertreffpunkten. Jede Abweichung, jede Aufgeregtheit über die Zuspitzungen der Situation, entlarve Kritik als Selbstdarstellung. Nur Distanz und Gelassenheit sei adäquat. Die Taten, nicht die Worte seien zu bewerten, sagen inzwischen selbst viele der Wortverwalter. Ein Lokalaugenschein vermittle bloß Scheinbares. Um die Bedingungen für die Produktion von Ressentiments zu studieren, genügt es wahrscheinlich auch, in Zeitungen zu blättern, die vielleicht gerade in dieser Gegend in irgendeinem Beisel noch länger herumliegen. Wer noch die letzten Weihnachtsnummern mit Rückblicken auf das Basisjahr 00 aufstöbert, wird Aufrufe zu Selbstverständlichem finden, die aus einer anderen Zeit zu stammen scheinen; etwa diesen: "Wir wünschen in einem Land und in einem gesellschaftlichen Klima zu leben, in dem Rückgriffe auf die NS-Ideologie in der öffentlichen Debatte nicht verharmlost, geduldet oder philosophisch cool betrachtet werden. Wir wissen schon, dass man die Vergangenheit in dem Sinn nicht ‚bewältigen' kann, aber wir meinen, dass man sich ihrer bewusst sein muss, und das bedeutet, darüber zu sprechen." Die Zeitung, in der das nachzulesen ist, heißt semantisch korrekt "Der Standard"; geäußert hat sich ihr besorgter Kolumnist Hans Rauscher, ein deklariert wirtschaftsfreundlicher Neoliberaler. Auch in einem anderen Blatt aus dem abgegriffenen Stapel wurde um diese Zeit Besinnliches angesprochen, um mitzuhelfen, Standards zu präzisieren. Die Frage, ob die Osterweiterung nach dem Motto erfolgen müsse "Wer die Kriterien zuerst erfüllt, kommt zuerst dran", beantwortet die Vizekanzlerin für "Die Presse" knapp: "Ja, auf jeden Fall"; und der Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit teilt erfreut mit, daß "die jungen Menschen", selbst in Österreich, "karriere- und marktorientierter als früher" sind, denn "sie lassen sich nicht mehr so leicht auf Abwege führen, die nur geistige, aber nicht materielle Erfüllung bringen." Für oder gegen eine solche "materielle Erfüllung" diesseits diverser Abwege zu polemisieren, könnte in der Gegend, um die es hier geht, und angesichts ihrer Geschichte, nur als weitere, bizarre Zuspitzung erfahren werden.

Denn als Zone für Zuwanderer, die rasch wieder weg wollten, in bessere Gegenden in der Nähe oder sonst wo, oder die weg mußten, weil es so angeordnet worden war, ist die Leopoldstadt über Jahrhunderte hinweg ein exemplarischer Schauplatz gewesen, exemplarisch als früheres Wiener Ghetto, exemplarisch für die Exzesse der "Reichskristallnacht" zwischen dem 9. und 10. November 1938, in der, wie auch sonst in Wien, neben vielem anderen alle der mehr als dreißig Leopoldstädter Synagogen und Bethäuser zerstört worden sind, exemplarisch für die "Endlösung", denn die Transporte in die Konzentrationslager sind vor allem von den dort eingerichteten Sammellagern ausgegangen. Bedrohliches verschiedener Intensität ist immer präsent gewesen. Schon benannt ist dieser Bezirk, bis zur NS-Zeit kulturell von seiner jüdischen Bevölkerung geprägt, nach einem ihrer erklärten Feinde, dem Kaiser Leopold I., genauer gesagt nach seinem Namenspatron, dem Heiligen Leopold, der in dessen Regierungszeit Landespatron Österreichs wurde. Um dieser alten Vorstadt ein Zentrum zu geben, ist 1623-27, während des Dreißigjährigen Krieges, in einer Intensivphase der Gegenreformation, die Karmeliterkirche, ursprünglich mit angeschlossenem Kloster, gebaut worden, von der sich die Bezeichnung des Marktes herleitet. Damals durften nur noch Katholiken Bürger Wiens sein. Protestanten gab es keine mehr. Alle Juden mußten die Stadt verlassen; außerhalb von ihr, ausgerechnet neben dem neuen Gotteshaus, ist ihnen der Platz für das künftige Ghetto zugewiesen worden. Es lag im von Karmeliterkirche, Taborstraße, Augarten und heutiger Malzgasse, Großer Schiffgasse und Krummbaumgasse begrenzten Gebiet. Seine Hauptstraße verlief etwa so wie die Große Sperlgasse. Auf 132 Häuser angewachsen, ist das Ghetto schon 1670, im Zuge der zweiten großen Vertreibung nach 1420 (vor der sich jüdische Bewohner Wiens rund um den heutigen Judenplatz ansiedeln mußten), wieder aufgelöst worden. An Stelle der unverzüglich abgerissenen Synagoge wurde eine zweite, Leopold geweihte Kirche gebaut, die dem Viertel seinen Namen gab. An der Grundsteinlegung hat der Kaiser persönlich teilgenommen. Seine inquisitionsgewohnte Frau, die spanische Infantin Margarita Teresa, war eine treibende Kraft dieser Reinigungs- und Aussonderungsinitiativen. Während der Türkenbelagerung zerstört, ist die Leopoldskirche neu errichtet worden; über ihrem Haupteingang hält ein in Stein gemeißelter Text bis heute fest, daß dort ursprünglich eine Synagoge gestanden hat.

Eine andere Art, Geschichte präsent zu halten, wird vor dem Haus Leopoldsgasse 29 demonstriert. Die 1990 von der Stadt Wien angebrachte Gedenktafel für die 1938 niedergebrannte "Polnische Synagoge", mußte auf einer von der Wand abgesetzten Stange angebracht werden, da die Hauseigentümer offenbar keine Genehmigung dafür gegeben haben, trotz der aus der "Neuen Wiener Wohnbauaktion 1958" bezogenen öffentlichen Mittel, wie das pflichtgemäß auf einem weiteren Schild vermerkt ist. Sie ist auch als "Polnische Schul" bezeichnet worden, so wie die "Schiffschul" in der Großen Schiffgasse 8, an die seit 1988 eine Tafel erinnert. Die öffentliche, inzwischen nach Friedrich Kiesler (zugewandert aus Czernowitz), der u. a. den "Schrein des Buches" in Jerusalem entworfen hat, benannte Schule in der Kleinen Sperlgasse 2a wiederum, ist eine der Sammelstellen für den Abtransport in die Konzentrationslager gewesen. Seit 1984 wird das mit einer Aufschrift dokumentiert. In der Schiffamtsgasse 1 stand das Bezirksgefängnis, Durchgangsstation für viele politisch Verfolgte. Eine Tafel am Marktamt würdigt den im KZ Mauthausen umgekommenen Spanienkämpfer Alfred Ochshorn. Ein paar Straßen weiter, in der Förstergasse 7, wird an das Massaker abziehender SS-Verbände erinnert, dem noch am 12. April 1945 neun, bis dahin versteckte "rassisch Minderwertige" zum Opfer gefallen sind. In der behelfsmäßigen Gestaltung solcher Texttafeln drückt sich aus, daß auch Hinweise auf "das Leid der Opfer der menschfabrizierten Apokalypse" (Agnes Heller) nur wie hilflose, provisorische Reaktionen wirken können. Sie manchmal wahrzunehmen, als Blickpunkte für Passanten, spiegelt wenigstens das Alltägliche, von dem der Terror ausgegangen ist.

Wie "modellhaft" gerade in Wien das antisemitische Programm umgesetzt wurde, hat sich nicht nur im unmittelbar einsetzenden Terror gezeigt, der anfangs massiver und bedingungsloser gewesen ist als selbst in Berlin, sondern auch in der Symbolik der Dramaturgie. Die Mitten in der Leopoldstadt gelegene Nordwestbahnhalle, deren Bombenruine nach dem Krieg abgerissen wurde (Taborstraße 89-93), ist zum Zentrum der Kundgebungen für die Volksabstimmung zum Anschluß gemacht worden. Hitler hat dort am 9. April 1938 seine große Rede dazu gehalten. Anschließend wurde in ihr die Propaganda-Ausstellung "Der ewige Jude" gezeigt. Schon seit März 1938 lagen Stadtplanungen aus dem Büro von Albert Speer vor, die Wien mit drastischen Eingriffen an die Donau rücken sollten, unter fast völliger Eliminierung des Baubestandes im 2. Bezirk. Eine 1941 von Reichsarchitekt Hanns Dustmann vorgelegte Variante verlängerte die Ringstraße über die Donau. Innerhalb dieses Gebietes sollte es zu einer imperialen Neubebauung kommen, mit einer Achse hin zu einem Monumentalbau im Gebiet der heutigen Donaucity. Dessen Gegenstück hätten ein weiteres Großmonument in der Gegend des Karmelitermarktes bilden sollen.

Der Bezirk der Ankunft sollte spurlos verschwinden, jenes dichte Gebiet jüdischer Traditionen, in dem so viel begonnen hat. An der Ecke zum Donaukanal hin (heute Hollandstraße 1), hat Theodor Herzl eine Zeitlang gewohnt, direkt gegenüber der Geburtshäuser von Hermann Broch und Martin Buber (Franz Josefs-Kai 37 und 45), sowie des Hotel "Metropol" nebenan, das zum Gestapohauptquartier werden sollte. Ebenfalls am Wasser, Obere Donaustraße 5, wurde Arnold Schönberg geboren. Sigmund Freud ist als Kind, aus Mähren kommend, mit seiner Familie in die Pfeffergasse 1 gezogen und hat das Gymnasium in der Taborstraße 24 besucht. Die berühmte Wohnung in der Berggasse 19, im nobleren Viertel gleich über dem Fluß, konnte er sich erst ab 1891 leisten. Arthur Schnitzlers Geburtshaus hat die Adresse Praterstraße 16. Seine Großeltern und "die meisten anderen Verwandten wohnten ganz in der Nähe", berichtet er in seiner Autobiographie "Jugend in Wien"; der damals, "in der Spätblüte des Liberalismus", spürbare Antisemtismus sei noch erträglich gewesen, heißt es dort, er existierte zwar, "wie seit jeher, als Gefühlsregung in zahlreichen, dazu disponierten Seelen und als höchst entwicklungsfähige Idee; aber weder als politischer noch als sozialer Faktor spielte er eine bedeutende Rolle." Elias Canetti hat als Kind, aus Bulgarien kommend, nach Aufenthalten in Manchester und der Schweiz, anfangs in der Josef Gall-Gasse 5, direkt am Prater gewohnt und ist dort zur Schule gegangen. Als Student hatte er zuerst ein Untermietzimmer in der Praterstraße 22; seine spätere Frau Veza hat nicht weit davon, in der Ferdinandstraße gewohnt. Das Geburtshaus von Otto Bauer hat die Adresse Leopoldsgasse 6-8. Ein paar Häuser weiter, Leopoldsgasse 13-15, zeitweilig auch ein Sammellager zum Abtransport in die KZs, steht heute der Theodor Herzl-Hof. In der Heinestraße 4 ist die letzte Wohnung Jura Soyfers gewesen, der in Buchenwald umgekommen ist. Im Haus Heinestraße 27 wurde die Kernphysikerin Lise Meitner geboren, die rechtzeitig nach Schweden fliehen konnte. In der Pazmanitengasse 6 stand der Pazmanitentempel. Die von Canetti zusätzlich besuchte Talmud-Thora-Schule war in der Novaragasse 27. Im Haus Cerningasse 6 lebte der Neurologe und Psychiater Viktor E. Frankl, der das KZ überlebt hat. Die Wohn- und Wirkungsstätten Alfred Adlers, des Begründers der Individualpsychologie, waren die Häuser Cerningasse 7 und Dominikanerbastei 10. Von ihm stammt der viele Motive erhellende Begriff "Minderwertigkeitskomplex"; 1932 ist er in die USA emigriert. Die Schule in der Vereinsgasse 21 erinnert seit 1989 an die 64 unmittelbar nach dem Anschluß von ihr verwiesenen jüdischen Schüler und Schülerinnen. Auf den früheren Standort des "Türkischen Tempels" der lange unter osmanischem Schutz stehenden Sephardischen Gemeinde in der Zirkusgasse 22 weist seit 1988 ein Schild hin. An Stelle des "Leopoldstädter Tempels", Tempelgasse 3-5, steht heute wieder ein jüdisches Zentrum. Wie die anderen wiederbelebten jüdischen Einrichtungen in der Gegend muß es ständig bewacht werden. Auf engstem Raum kreuzen sich Linien, Spuren. Auftauchende Namen aber sind nur Punkte in einem Raster der Vorgänge, in denen es ausdrücklich um Anonymität, um die Masse, und um die Masse der Opfer gegangen ist. Gedenktafeln symbolisieren auch ein Warten darauf, daß sie beachtet werden. Wann sie jeweils angebracht worden sind, läßt einen Rhythmus in der öffentlichen Aufmerksamkeit erkennen. Zur bis 1938 existierenden Atmosphäre dieses Bezirks, in dem das Zentrum unmittelbar in Peripherie übergeht, hat Ruth Beckermann ein gültig bleibendes Buch herausgebracht: "Die Mazzesinsel"; Stephen Beller etwa zeichnet den jüdischen Einfluß auf die umfassende kulturelle Innovation dieser Zeit nach ("Wien und die Juden. 1867-1938"). Daß Johann Strauß ausgerechnet in der Leopoldstadt, im Haus Praterstraße 54, "An der schönen blauen Donau" komponiert hat, wirkt wie ein Zufall, der sich erst Zug um Zug als Teil einer ins Unvorstellbare kippenden Konstellation zu erkennen geben wollte.

Die Stadt als Archiv

Das "Unternehmen Capricorn" versucht, in indirekter Weise auf solche geschichtlichen, stadträumlichen, in der Gegenwart fortwirkenden Überlagerungen zu reagieren. Zur Geschichte selbst sind nur Andeutungen möglich, schon um nicht neuerlich Opfer zu Objekten zu machen. Indem die künstlerischen Interventionen Freuds "Traum von der botanischen Monographie" aufgreifen, in dessen Analyse er von "Gedankenverbindungen" und "Knotenpunkten" spricht und davon, wie "überdeterminiert" und "vieldeutig" im Traum zusammentreffende Inhalte sind, wie ein Buch oder Blumen, wird Alltägliches mit Ausuferndem verbunden. Die Zyklame vor allem, die Lieblingsblume seiner Frau, ließe sich auch in den umliegenden Wohnungen finden. Dem zerstörten Jüdischen Museum in der Malzgasse 16 hingegen, das erst nach einem halben Jahrhundert in der Dorotheergasse wieder geeignete Räume bekam, wird schlicht ein Eindruck von Leere gewidmet. Eine nachgebaute russische Wachstube reflektiert die Umstände der Befreiung und die düstere, selbst familienintern von Schweigen und neuerlicher Feindseligkeit geprägte Atmosphäre der Nachkriegszeit.

Der Devotionalienkult hat eine eigene Kammer, so wie die Kunstpädagogik. Franz Cizek, der in seinen kunstpädagogischen Konzepten und berühmten "Kursen für Jugendkunst" an der Wiener Kunstgewerbeschule in Lehrern bloß unvoreingenommene Beobachter sehen wollte, wird mit eigenen Arbeiten und solchen von Schülern und Schülerinnen präsentiert, als Reminiszenz an seine, trotz Emigration ungebrochene internationale Wirkung. Auf die kriegsähnlichen Facetten der Industrialisierung - neben der rechtlichen Gleichstellung jüdischer Bürger ab 1867, den Pogromen in Rußland, den Flüchtlingsströmen nach 1915 - Auslöser für die Zuwanderungswellen nach Wien, verweisen "gewerbehygienische" Prothesen und Relikte abgestorbener Gewerbe. Guillaume Bijls fiktives Sterbezimmer für einen fiktiven Komponisten ironisiert den Umgang mit Prominenz, als den Stellvertretern eigener Sehnsüchte. Ein riesiger Fisch aus der Donau spielt auf deren früheren Artenreichtum an, vielleicht auch auf den bis in die 1960er Jahre bestehenden Fischmarkt an der Salztorbrücke. Daß es die Dritte Welt nicht mehr gibt, seit die Zweite Welt ihre Sonderstellung aufgeben mußte, machen Vitrinen mit exotischen Objekten deutlich. Sie stammen durchwegs aus armen Ländern des Südens, deren reichen Kulturen bestenfalls noch ein verschüttetes Potential zugebilligt wird. Ohne ihre strukturellen Schwächen würden sie tendenziell als gefährlich betrachtet werden.

Für gewöhnlich Verborgenes, das nur selten die Archive verläßt, in Außenstationen zur Geltung und in veränderte Zusammenhänge zu bringen, kann den Stadtraum mit Fragen stellenden Irritationen aufladen. Das Vorübergehende daran bietet Vorübergehenden eine Zeitlang die Möglichkeit anderer Einsichten. Sie werden ernst genommen. Es wird eben nicht "einfach etwas in den Raum gestellt", sondern aus Fragmenten ein Netz gebildet, das für Erinnerungen und Perspektiven Anhaltspunkte liefert. Daß die Reaktionen unberechenbar bleiben, also nicht nach vorausbestimmten Mustern ablaufen dürften, ergibt Differenzen zum geschäftigen, wie auch zum musealen Alltag. Ein Hinausgehen aus "geschützten Werkstätten", die im Fall der Museen kaum noch "geschützt" sind und erst "Werkstätten" werden müßten, stellt sich gegen die Automatik, von der Kunst und historische Artefakte zur bloßen Erinnerung an frühere geistige Leistungen gemacht werden. Es stellt sich aber auch gegen differenzlose Privatisierungsstrategien, weil es in diesem Fall aus künstlerischer Eigeninitiative, die als öffentlicher Dienst zu verstehen ist, stattfindet.

Musealisierung als solche wird zum Thema, nicht nur, weil die gewählte Gegend, bezogen auf die Innenstadt, dem Museumsbezirk und seinem Hang zum Repräsentativen genau gegenüber liegt. Interventionen dieser Art versuchen, den üblichen Interventionen etwas entgegenzusetzen, als Exempel dafür, wie die Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern bei "normaler" Nachfrage funktionieren könnte. Daß selbst starr gefügte Institutionen zu einer Mitwirkung überredet werden konnten, demonstriert, daß es intern durchaus ein Interesse an experimentellen Vorhaben gäbe. Zu leistungsfähigen "Plattformen für interessante Projekte" aber, die eine Bedeutungsbildung in Fluß halten, durften die Museen hierzulande nicht werden. Kaum eines von ihnen konnte über Forschung, über Publikationen oder wirklich wegweisende Ausstellungen an Profil gewinnen. Die Museumskultur Mexikos etwa hat sich auf das Bewußtsein um Bedeutungen viel tiefgreifender ausgewirkt. Gezehrt wird von dem, was da ist und was ausgeborgt werden kann. Der Nachholbedarf an Klassik wurde bestimmend, nach dem Schema Klimt bis Picasso, so als ob ein rückständiges Publikum erst in die Moderne eingeführt werden müßte. Als Modell ist das veränderungsfreudige MAK (das Museum für angewandte Kunst) vom "Kunstforum Bank Austria" abgelöst worden. Es funktioniert privat; die große Bank führt vor, daß sie für Riskantes nicht so ohne weiteres Kredit gibt. Statt Innovation wird Sicherheit signalisiert; allerdings im Sinn einer Hypothek. Das große Haus für Kunsthistorisches brachte Henry Moore und auffallend viele Sachen über Gold und Preziosen. Inhaltliche Abgrenzungen zwischen den einzelnen Institutionen haben sich weitgehend aufgelöst. Trotz aller Neu- und Umbauten gäbe es gute Gründe, von Investitionsruinen, die ziellos Milliardenwerte beherbergen, zu reden. Mit eingefrorenen Budgets transformiert sich öffentliches Interesse zu dem was sich rechnet. Die Bewegung hat ein Ziel bekommen: den Sponsor. Die wenigen dafür in Frage kommenden Geldgeber sollen dafür sorgen, daß außertourlich überhaupt etwas stattfinden kann. Der einzige Großsammler österreichischer Jahrhundertwende-Klassik hat im Museumsquartier sein eigenes Haus erhalten, gleich neben dem stillen Museum Moderner Kunst; dort darf er schalten und walten wie er will, auf Steuermittelbasis natürlich. Zwanzig Jahre Museumsreform kulminieren in diesen Bauten. Anderes ist unter den gegebenen Umständen offenbar nicht möglich gewesen: Ein fast schwarzer Bau rechts, ein weißer links, und dazwischen ein Denkmalschutzobjekt. Ringsum soll eine Mischung aus Shops und einigen laborartigen Einrichtungen entstehen, damit heute Nötiges zentral verfügbar ist. Wenigstens die dunklen Machinationen mit in der NS-Zeit geraubten, in Staatsbesitz gelangten Kunstwerken kommen, unter Druck, inzwischen ans Licht. Daß sich die Bundesmuseen, nach dem Muster "Unternehmen Österreich", in Richtung Museumskonzern entwickeln, in dem Enklaven für Eigensinniges kaum noch Platz haben, ist absehbar. Was in öffentlichem Interesse geschieht, welcher Grad an Buntheit, an Aufmerksamkeit erreicht wird, bleibt ohnedies privaten gesellschaftlichen Kräftekonstellationen überlassen, neben denen Offizielles, je nach der eigenen Position, fast immer alt ausschaut. Laut Boris Groys, dem neuen Rektor der Akademie der bildenden Künste, verschieben sich einfach die Pragmatismusbedingungen. In einer Welt, die weder verstanden noch verändert werden könne, gebe es "am Ende des musealen Zeitalters" nur eine Perspektive: "Das einzige was man tun kann, ist die Welt zu sammeln. Die metaphysische, religiöse oder ideologische Grundfrage von damals, nämlich die Frage ‚Was bleibt?', ist zu einem technischen Problem des musealen Sammelns und Aufbewahrens geworden. Wir sind, was wir sammeln." Sein Nachdenken über "das Neue" und die Vermittlungsarbeit haben ihm bereits negative Kulturglossen eingetragen. Mit einer solchen Auffassung würde er nicht dazupassen, heißt es, denn ab jetzt gehe es direkt um die Förderung der Produktiven. Die "Apparate" brauche kaum wer. Neue Strukturen müßten von selbst entstehen; marktkonform. Wenn sich die öffentliche Hand noch einmischt, dann zur Minimalvorsorge und als Mäzen, also gnadenhalber und um sich zu schmücken. Von inhaltlichen Vorstellungen, Rechtsansprüchen, normalen Arbeitsmöglichkeiten und anderen Selbstverständlichkeiten ist kaum die Rede, obwohl die Begeisterung für eine "Kulturgesellschaft", eine "Wissensgesellschaft", eine "Dienstleistungsgesellschaft", fast der politisch so beliebten "Management"-, "High Tech"- und "Synergie"-Euphorie entspricht. An den Schlüsselpositionen läßt sich ablesen, wie ernst die Verpflichtung zu internationalen Ausschreibungen genommen wird. Offenbar ist allgemein bewußt, daß Fremde, die sich mit den lokalen Feinheiten nicht auskennen, in solchen Funktionen ohnedies chancenlos wären. Daß ein Museum für zeitgenössische Geschichte, ob als "Haus der Toleranz" oder nicht, derzeit wenig Realisierungschancen hat, dürfte angesichts der herrschenden Stimmungskoalitionen ein Glück sein. Es käme nicht darum herum, sich mit so aktuellen Themen wie "Patriotismus" und "Vaterlandsverrat" zu beschäftigen, mit dem auflebenden Sprachgebrauch der 1950er Jahre also, mit den "roten Brüdern" oder der weiterhin stilbildenden "Stephansplatzrede" des Koalitionsdirigenten aus Kärnten (deren lehrreiches Videoband zum Staatsgeheimnis geworden ist, aber gut als Einstimmung passen würde). Mit bloß musealer Definitionsmacht jedoch läßt sich nicht verdeutlichen, ob, woran und warum die Geister sich überhaupt noch scheiden.

Die Stadt selbst wenigstens ist schon für sich genommen ein weites, Wissen speicherndes Feld für eine Spurensuche, für ein Nachfragen. Das einzige neue Wiener Großprojekt, das wirklich Austauschprozessen dient, ist die U-Bahn geblieben; sie bringt viele Leute rasch woanders hin. Nur der Flughafenanschluß fehlt noch. Die virtuellen Parallelen dazu, das Satellitenfernsehen, das Internet, haben sich von selbst ergeben. Solche Strukturen bieten einem Warten, Schauen, Lesen, Hören, Treffen, Einsteigen, Umsteigen, Aussteigen wenigstens Fluchtmöglichkeiten in internationale Sphären. Wer es darauf anlegt, kann sich auch innerhalb dieser Systeme absondern und Fremdes erkunden. Auf Archive verweisende Schaufenster sind Versuche, für solche Eigensinnigkeiten gedachte Linien zu legen. Von Nischen im System des Sonstigen aus, wird auf mögliche Verbindungen zwischen Einzelheiten aufmerksam gemacht, ohne daß solche Ansätze ein produktives Weiterdenken gleich wieder in vorgefertigte Bahnen lenken. In Georg Francks "Ökonomie der Aufmerksamkeit" heißt es dazu: "Wissenschaft ist die systematisch veranstaltete, professionell betriebene und arbeitsteilig organisierte Befriedigung von Neugier. Aber nicht nur. Der Wissenschaftsbetrieb ist auch eine im industriellen Maßstab organisierte Ökonomie der Wissen produzierenden Aufmerksamkeit. Die wichtigsten Produktionsmittel der Wissenschaft sind vorproduziertes Wissen und lebendige Aufmerksamkeit." In welchem Ausmaß gegen unpassende Arten von Aufmerksamkeit Stimmung gemacht und Irritationen als Erfindung, als etwas Künstliches abgetan werden, charakterisiert, was jeweils unter Offenheit gemeint ist. Auf Österreich bezogen geht es in dieser Hinsicht plötzlich wieder um Größe, wenn der für die regionale Klimaverschärfung zuständige Taktik-Kanzler davon spricht, es gehöre eben Größe dazu, "sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und verschiedene Störungen und Nebengeräusche auszublenden." Wenn auch bloß auf Wörter wie "Wende" bezogen, liefert er plötzlich kategorische Aussagen, die einem erst einfallen müssen: "Mich stört prinzipiell jeder Import von woanders."

 


Das Wiener Ghetto um 1670.
Aus: Pierre Genée: Wiener Synagogen 1825-1938. Löcker Verlag, Wien 1987. S. 20

 


Tafel über dem Hauptportal der Leopoldskirche mit Hinweis auf die frühere Synagoge an diesem Ort

 

 

 


Gedenktafel "Polnische Synagoge", Wien 2., Leopoldsgasse 29

 

 

 


Hitler-Rede in der Halle des Nordwestbahnhofs zum Abschluß des "Kampfes für die Volksabstimmung in Österreich", 9. April 1938. Aus: Wien 1938. Historisches Museum der Stadt Wien, Wien

 


Propaganda-Ausstellung in der Halle des Nordwestbahnhofs, 1938. Aus: Stadtchronik Wien. Wien

 


Hanns Dustmann: Neugestaltungsentwurf Wien, 1941. Aus: Wien 1938. Historisches Museum der Stadt Wien, Wien

 

 

 


Ruth Beckermann (Hg.): Die Mazzesinsel. Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918 - 1938. Wien 1984

 

 

 


Plakat, 1946. Heeresgeschichtliches Museum Wien

 


Flugzeuge, Kinderspielzeug. Pakistan, 1990. Museum für Völkerkunde Wien

 

 

 


Boris Groys: Logik der Sammlung. Am Ende des musealen Zeitalters. München - Wien 1997

 


Agnes Heller: Requiem für ein Jahrhundert. Hamburg 1995. Angesichts unseres Jahrhunderts. Reden über Gewalt und Destruktivität Heft 4. Hamburg 1995

 


Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. München - Wien 1998

 

 

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Quellen

Informationen
Beckermann, Ruth (Hg.): Die Mazzesinsel. Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918-1938. Wien 1992
Steven Beller: Wien und die Juden 1867 - 1938 (1989). Wien 1993
Canetti, Elias: Die gerettete Zunge. Geschichte einer Jugend (1977). Zürich 1994
Canetti, Elias: Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931. München - Wien 1980
Czeike, Felix: Wien. Kunst & Kultur Lexikon. München. o. J.
Czeike, Felix (Hg.): Wien 1938. Verein für Geschichte der Stadt Wien. Wien 1978
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Wien 1998
Genée, Pierre: Wiener Synagogen 1825-1938. Wien 1987
Goethe-Institut (Hg.): Sigmund Freud 1856-1939. Katalog. München 1972
Historisches Museum der Stadt Wien (Hg.): Wien 1938. Katalog. Wien 1988
Historisches Museum der Stadt Wien (Hg.): Der Novemberpogrom 1938. Die "Reichskristallnacht" in Wien. Katalog. Wien 1989
Hochschule für angewandte Kunst / Zentralsparkasse und Kommerzialbank (Hg.): Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Katalog. Wien 1985
Riedl, Joachim (Hg.): Versunkene Welt. Ausstellungskatalog. Künstlerhaus Wien. 1984
Schoeps, Julius: Theodor Herzl 1860-1904. Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen. Eine Text-Bild-Monographie. Wien 1995
Schubert, Peter: Schauplatz Österreich. Band 1: Wien. Wien 1976
Spira, Leopold: Feindbild >Jud<. 100 Jahre politischer Antisemitismus in Österreich. Wien 1981 Stadtchronik Wien. Wien 1986
Waechter-Böhm, Liesbeth (Hg.): Wien 1945 davor/danach. Ausstellungskatalog. Museum des 20. Jahrhunderts. Wien 1985

Zitate
Hans Rauscher: Der Standard, Wien, 22. 12. 2000
Die Presse, Wien, 23. 12. 2000 (Susanne Riess-Passer, Martin Bartenstein)
Agnes Heller: Requiem für ein Jahrhundert. Angesichts unseres Jahrhunderts. Reden über Gewalt und Destruktivität Heft 4. Hamburg 1995. S. 19
Arthur Schnitzler: Jugend in Wien. Eine Autobiographie (1968). Frankfurt am Main 1994. S. 20, 77
Sigmund Freud: Die Traumdeutung (1899/1900). Frankfurt am Main 1996. S. 183ff., 284ff
Boris Groys: Logik der Sammlung. Am Ende des musealen Zeitalters. München - Wien 1997. S. 48
Georg Franck: Ökonomie der Aufmerksamkeit. München - Wien 1998. S. 12
Falter, Wien, Nr. Nr. 5/2001 (Wolfgang Schüssel)

 

 
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