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Picus Verlag
 

Entwicklungsperspektive: Die Bandengesellschaft
Atavistische Strukturen für Ökonomisches und Emotionales

in: Wolfgang Müller-Funk (Hg.): Die berechnende Vernunft. Über das Ökonomische in allen Lebenslagen.
Picus Verlag, Wien 1993

Weitere Beiträge von Peter Rosner, Jean David Roulet, Georg Kohler, Willem van Reijen, Lorenz Schulz, Boris Groys, Wolfgang Müller-Funk, Horst Gerhard Haberl, Rolf Schwendter, Edith Saurer, Peter Strasser, Norbert Bolz, Jochen Hörisch, Peter Pörtner, Frithjof Hager.

 

 

Von den Erfolgsgeheimnissen einer weltweit agierenden, bewußt undurchsichtig verschachtelten Unternehmensgruppe, ist in letzter Zeit immer mehr bekannt geworden, weil sie in den Blickpunkt öffentlichen Interesses gerückt ist und sich diverse Insider, bedrängt von hartnäckigen Analytikern, nicht mehr an gewohnte Loyalitäten halten. Vieles, was da offen gelegt wird, entspricht durchaus einer geläufigen, eher antiquiert wirkenden Logik der Macht; die innere Ordnung ist relativ simpel, wird aber sehr wichtig genommen. Alles konzentriert sich auf einige wenige, allerdings streng einzuhaltende Regeln und auf konsequente Sanktionsmechanismen. Kompetenzen und Entscheidungsebenen sind präzise festgelegt. Anfallende Arbeiten werden von überschaubaren, ziemlich selbständig handelnden Gruppen übernommen. Ihr Wettbewerb untereinander bildet die dynamische Komponente, manchmal führt er zu Machtverschiebungen, wirklich destruktiv wird er angesichts der Stärke der Gesamtorganisation eigentlich nie. Es werden grundsätzlich nur freie Mitarbeiter mit anderen Hauptberufen beschäftigt, damit breite Erfahrungen aus unterschiedlichsten Arbeitsfeldern und ein verzweigtes Informationssystem verfügbar sind. Ein hochentwickeltes firmeninternes Sozialnetz sichert jedem eine lebenslange Versorgung. Geschenke haben, als Zeichen von Respekt und gegenseitiger Verpflichtung, einen hohen Stellenwert. Von einem Personalmangel ist nie etwas bekannt geworden. Gefordert wird unbedingte Verläßlichkeit. Auffallendes Verhalten, sei es bezüglich Bekleidung, Sexualität oder politischer Einstellung, wird nicht gern gesehen, weil es einen Unsicherheitsfaktor darstellen könnte. Gefühle zu zeigen gilt als Schwäche. Um die Angelegenheiten anderer braucht sich keiner zu kümmern; schon gar nicht um jene des geringgeschätzten Staates. Was zählt, ist die eigene, gemeinsame Sache. Der Zusammenhalt basiert also auf einem nach innen gerichteten Konservativismus; Familie, Frau, Kinder, Kirche und Einsatzbereitschaft sind zugehörige dominante Begriffe. Das schließt eine Anpassungsfähigkeit keineswegs aus, im Gegenteil. Auf gesellschaftliche Entwicklungen wird trotz solcher Traditionen sehr flexibel reagiert. Die Methoden sind immer extrem pragmatisch, in geschäftlichen Dingen ist die Wahl des kürzesten und billigsten Weges oberste Handlungsmaxime. Erfolge zählen um so eher, wenn sie, sobald der geeignete Augenblick da ist, auf möglichst einfache, unmittelbare Weise erreicht werden. Insgesamt könnten also in diesen, auch anderswo fragmentarisch anzutreffenden Organisationsprinzipien, bloße Übersteigerungen üblicher Werte und Verhaltensweisen gesehen werden, mit starker ästhetischer Komponente; denn jedem Akteur sollte etwas selbstverständlich sein: "Alles ist eine Frage des Stils."

Radikalisierung des Normalfalls

Der Stil, von dem die Rede ist, ist jener der sizilianischen Mafia, der Cosa Nostra, wie ihn Giovanni Falcone, der am 23. Mai 1992 mit seiner Frau und drei Leibwächtern ermordete Richter, in dessen unverfänglicheren Zusammenhängen beschrieben hat.3 Er ist inzwischen zur Symbolfigur der breiten, landläufige Formen einer Staatskrise radikalisierenden Anti-Mafia-Bewegung geworden. Ihm zufolge beantwortet die provozierte Gegenmacht öffentlichen Druck mit Strategien, sich noch unangreifbarer zu machen. Das ehemals Charakteristische, wie die latente Mordbereitschaft, das Eintreiben von Schutzgeldern oder brutale Erpressungen, habe mit zunehmendem Vordringen in legale Wirtschaftsbereiche an Bedeutung verloren. Kriminelle Energien bleiben - wie anderswo auch - als Potential gespeichert, als Drohung und Absicherung von Macht; ihre Anwendung wird zunehmend zum bloßen Zeichen, das solche Erinnerungen wachhalten soll. In bezug auf Codes ist die Mafia-Kultur übrigens besonders hochentwickelt; "man muß wissen, daß alles Botschaft ist," berichtet Falcone; "die Deutung der Zeichen, Gesten, Botschaften gehört zu den Hauptbeschäftigungen der Ehrenmänner". Angesichts der enormen verfügbaren Kapitalien ist zwangsläufig das Interesse gewachsen, sich auf scheinbar saubere Geschäfte zu konzentrieren. Exzessiv zugenommen habe die "Verpestung der legalen Wirtschaft". Um diesen Kurs abzusichern, sind ertragreiche aber neuralgische Sparten vielfach in den Privatbereich von Mafia-Mitgliedern ausgelagert worden (insbesonders der Drogen- und Waffenhandel). Auch ein solcher Staat im Staat folgt also den üblichen Privatisierungsbemühungen, vor allem, um die obere Hierarchie noch besser von einer Strafverfolgung abzuschirmen. Neu hinzugekommen ist der Betrug mit EU-Fördermitteln. Ähnlichkeiten mit der "normalen" Gesellschaft nehmen also eher zu. Analoge, bloß diffus unterscheidbare Interessen gibt es, vielfach verwoben, vice versa. Denn die Mafia existiert weiterhin "in vollkommener Symbiose auf dem Nährboden der Massen von Protektoren, Komplizen, Informanten, Schuldnern aller Art, großen und kleinen Erpressern, von Eingeschüchterten oder Geprellten, die in allen Schichten der Gesellschaft zu finden sind". Mit ihrem Gesetz des Schweigens (omertá ), des Gehorsams, mit der Unerbittlichkeit gegen jeden Denunzianten (den pentito ), der gegenseitigen Unterstützung und der geheimen Zugehörigkeit kann sie Überlegenheiten ausspielen, von denen in anderen Organisationen offenbar viele träumen. Selbst Giovanni Falcone findet zu durchaus respektvollen Formulierungen: "Manchmal scheint es mir, als wären diese Mafiosi die einzigen rational denkenden Wesen dieser Welt voll Verrückter." "Warum müssen sich Menschen, die ganz offensichtlich über enorme intellektuelle Fähigkeiten verfügen, eine kriminelle Welt aufbauen, um in Würde leben zu können?" Andererseits betont er insistierend, daß es in einer Gesellschaft nicht zwei Rechtsordnungen geben dürfe, als den ihm einzig möglichen, letztlich auf das Gewaltmonopol des Staates pochenden Standpunkt, dem die "ironische Abgeklärtheit (...), mit der die Mafia die Dinge betrachtet," gegenübersteht.

Ähnlich abgeklärt werden Informationen über andere vorkommende Arten von Bandenbildung öffentlich behandelt. Die dabei angewandte Diskretion bekräftigt permanent, wie sehr solche informellen Formationen als Voraussetzung jedes Funktionierens angesehen werden. Saubere Zustände sind eben nur als doppelsinniges Negativbild vorstellbar. Als Ziel haben sie etwas Selbstverständliches an sich. Es zu erreichen, ergäbe, als steriler Endzustand, abstrakt mechanische Situationen. Angestrebt werden die sauberen Zustände in diversen Subsystemen deswegen bloß fiktiv und mit permanenter Risikoabwägung. Auch die mediale Öffentlichkeit, inklusive der ihr zuarbeitenden Polizei und Justiz, reagiert fortwährend im Sinn von Mafia-Taktiken, weil es im eigenen und allgemeinen Interesse praktikabler ist, staatliche Energien mit der Verfolgung von Kleinkriminalität zu beschäftigen und auszulasten.4 Die Wiener "Presse" etwa begnügte sich mit neun lakonischen Zeilen, um mitzuteilen, daß bislang offenbar weitgehend unbekannte Täter aus dem Bereich Wirtschaft "während der deutschen Wiedervereinigung einen Schaden von rund 18 Milliarden Mark (126 Milliarden Schilling) angerichtet" hätten. Einer plausiblen Automatik folgend, ist wesentlich ausführlicher dargestellt worden, daß beim Kreditkartenbetrug Nigerianer und Hongkong-Chinesen weltweit führend sind, "mit Banden bis zu 40.000 Mitgliedern".5 Sogar die weit über den eben genannten Beträgen liegenden Mega-Summen, die sich in Japan für die Politikbeeinflussung eingebürgert haben, tauchen meist bloß als Randbemerkungen eifersüchtiger Erfolgsberichte auf. Die japanische Korruptionswirtschaft funktioniert bisher offenbar effizienter als die italienische und das drückt sich auch in unterschiedlichen Vorbildfunktionen aus. Nur in zurückgebliebenen Gebieten, wo der übliche Standard von Marktwirtschaft und Demokratie noch nicht erreicht ist, so der durchgehende Tenor, seien konventionelle, also unterentwickelte "Mafia"-Strukturen ein unvermeidliches Zwischenstadium, in den kaputten Teilen der ehemaligen zweiten und dritten Welt also. Von dort aus erfolgende Einmischungen in die ausbalancierte innere Sicherheit des eigenen Bandenwesens erzeugen heftige Irritationen. Selbst daß eine staatliche, als wenigstens halbwegs geordnet empfundene Kriegsführung - die immer teurer und damit unrentabel wurde - zugunsten exzessiver Bandenkriege deutlich an Terrain verloren hat, muß letztlich in solche zivilisationsorientierte Erklärungsmuster passen. Wenn allerdings auch die halblegalen Wirtschaftskämpfe von Konzernen in das Szenario einer internationalen, durch alle möglichen Umstände begünstigten Bandengesellschaft einbezogen werden, wie es in der Managersprache oft genug selbst anklingt, bekommt auch die erste Welt wieder das sonst von ihr beanspruchte Gewicht.

Die Bande, effiziente Form der Gruppe

Mit einem Bandenbegriff, der sich von den einseitigen, ihm für gewöhnlich zugeschriebenen Negativ-Aspekten löst, könnten sozial-ökonomische Mechanismen, Verhaltensweisen und Codierungen besser beobachtbar werden. Rechtsverletzungen wären dabei a priori nicht zu unterstellen, zählen sie doch schlicht zu den generellen Verhaltensmöglichkeiten des Menschen. Statistisch werden in Österreich übrigens dem "organisierten Verbrechen" ein Viertel der entsprechenden Straftatbestände zugeschrieben. Banden sind Sonderformen der Gruppe und unterscheiden sich durch ihre Aktivitätsorientierung, die sich primär in informellen Bereichen, außerhalb offizieller Strukturen, unter deren Infiltration oder Umgehung abspielt. Spontanes, kurzfristiges Kooperieren würde genauso dazu zählen, wie ein organisiertes Vorgehen. Durch bandenähnliche Formationen sind die Abgrenzungen fließend. Zusammenhalt und Diskretion bilden verbindende Elemente. Oft braucht die Kommunikation nur aktiviert zu werden, wenn es für die Einflußnahme auf Transaktionen notwendig wird. Vielfach regelt ein Patronagesystem, mit einem hohen Maß an informeller Steuerung und diffusen Verpflichtungen (wie in Familien), die materiellen und emotionellen Austauschbeziehungen. In Machtstrukturen integrierte und davon isolierte Banden wären zu unterscheiden. Daß Banden primär eine maskuline Angelegenheit sind, verdient spezielle Aufmerksamkeit. Vom eigentlichen Geschehen könnte unter dem Bandenaspekt also vieles sichtbarer werden, und sei es als exemplarische Übersteigerung des Normalen.

Die Tautologie, überall hätten mafiose "Banden" das Sagen, wie es umgangssprachlich gegenüber Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Sport, gegenüber einzelnen Firmen oder Institutionen üblich ist, erfordert Unterscheidungen nach bestimmten Strukturmustern, an denen Gemeinsames und Stereotypes am anscheinend Unvergleichlichen deutlich wird, gerade wenn diverse abgeschwächte, vielleicht aber bloß weniger spektakuläre, jedenfalls aber nicht zwingend kriminelle Formen in ihrer Bandenähnlichkeit einbezogen werden. Daß an solchen Gruppierungen generell Antidemokratisches, Undurchsichtiges, sich Argumenten und jeder öffentlichen Kontrolle Entziehendes, das Prägnante ist, wäre ein romantisch simplifizierter Ansatz. Es werden sich vielfach auch spielerische und zahllose unvernünftige Komponenten feststellen lassen oder schlicht die Notwendigkeit, daß nur über Bandenbildungen überhaupt ein Problem aufgegriffen oder etwas entschieden und durchgesetzt werden kann. Die Funktionsweisen auf höheren sozialen Ebenen haben, abgesehen von den äußeren Formen, durchaus Ähnlichkeiten mit jenen in Slumgebieten, wo für Jugendliche ohne Mitgliedschaft in einer Bande die Überlebensmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Auch das einzige verbliebene intellektuelle Risiko, durch abweichende Meinungen, abweichendes Verhalten, Verwendung falscher Codes bei tonangebenden Banden in Ungnade zu fallen, gehört in diesen Kontext. Die grassierende Aufwertung atavistischer - die Gruppe gegen "die Masse", andere Gruppen und das Individuum ausspielender - Strukturmuster dürfte einiges mit dem der modernen Gesellschaft verlorengegangenen "Vertrauen in die Richtigkeit der eigenen Selbstbeschreibung" zu tun haben; nur sei eben die ständig geforderte Transparenz in Wirklichkeit "unproduktiv" und deswegen wäre es naheliegend, "Intransparenz" produktiv werden zu lassen, wie Niklas Luhmann es ausdrückt. Als analytische Position ist dies genauso wichtig, wie sein insistierendes Fragen "nach der Art des organisierten Umgangs mit Nichtwissen".6

Banden sind in diesem Zusammenhang als Form der Reduktion von Komplexität zu sehen. Ihre Ablehnung, als Furcht vor dem Unbekannten, korrespondiert mit einem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Mittäterschaft. Dabei zu sein, als die fortwährend kolportierte gesellschaftliche Herausforderung, trifft so auf Steigerungsformen. Erst mit Aufnahmeritualen und Ausschlußdrohungen erhalten sie Gewicht. Es kommt jedoch genauso vor, daß einem irgendwelche Mitgliedschaften gar nicht bewußt werden; solange andere bestimmte Signale als Zeichen der Bereitschaft anerkennen, entstehen auch ungewollt latente Kooperationspotentiale. Erstaunlicherweise führen solche Wege nicht zwangsläufig nach oben, sondern einfach in die Nähe. In Mehrfachzugehörigkeiten, mit diversen offiziellen, halboffiziellen, privaten Schattierungen, einschließlich sich daraus ergebender Widersprüche, drücken sich Differenzierungen aus. Die zu beobachtende Aufwertung von Gruppenbildungen, die ihrerseits oft das Geschehen in Bezugsgruppen simulieren - von Karriereclubs und informellen "Seilschaften", über spontane Politgruppen und Fraktionen, die sich eines Themas annehmen, bis zu Skinheads in allen ihren Variationen, zu Korruptionsnetzwerken oder verdeckten Staatsaktionen (Muster: Watergate, Irangate) - könnte zum Teil als Reaktion auf diese diffusen Überlagerungen verstanden werden, zum Teil als deutlich reduzierte Akzeptanz vorgesehener aber verwahrloster Strukturen und defensiver rechtsstaatlicher Institutionen. Sie sind also auch Kommunikationsformen für Eigeninitiative. Greenpeace oder amnesty international ist ein Bandencharakter nicht abzusprechen. Die Viererbande, Piratensender oder Bazon Brocks "Gottsucherbanden" ("die Strategen der Erzwingung des Ernstfalls, die Apokalyptiker und Erlösungspathetiker")7 sind sprachliche Bekräftigungen der Thematik. Ob "Gruppe" oder "Bande", unter Ausklammerung rechtlicher Aspekte verschwimmen die Unterschiede. Irgendein Stammlokal, ein Sportverein kann die Basis für Cliquenwirtschaft, für Lobbyismus, für Pressuregroups in ganz anderen Sphären werden. Daß der "White collar"-Bereich wegen seiner Einbezogenheit in inoffizielle Machtmechanismen durchwegs diskreter und als etwas substantiell anderes gesehen wird, als vergleichbare Erscheinungen anderswo, hat sich als Verhaltensmuster fest etabliert. Fragen dazu tauchen höchstens routinemäßig auf. Wirtschaftlich und politisch starke Gruppen schaffen "ein dem Gesetzbuch widersprechendes Recht", haben die Sicherheit, "bestimmte Rechtsnormen brechen zu können", durch Erwartungshaltungen und positive Sanktionen ist es "überraschend", wenn korruptes Handeln überhaupt aufgedeckt wird, noch dazu, wenn die Beteiligten es gar nicht als "illegal" ansehen (Roland Girtler).8 In weiten Bereichen ist eine Kriminalisierung somit ohnedies nur als ferne Drohung und mögliches Unglück präsent, subjektiv spielt sie kaum eine Rolle. Reduziert wird damit sogar die Chance, daß der Einzelne sich vor allem dann als Individuum begreift und bestärkt, wenn er irgendwelche Vorschriften verletzt.

Verbreitung und Konstitution bandenähnlicher Formationen, unabhängig davon, wie ostentativ sie eigene Regeln befolgen, geben somit Auskunft, wie im Schutz von Gruppen individuelle Möglichkeiten wahrgenommen werden. Zur Bestätigung emotionaler, sozialer, ökonomischer Defizite ließe sich vieles davon heranziehen. Mit dem Schema, "schlechte Ereignisse mit schlechten Ursachen" zu erklären, oder gute mit guten, bleibt der Rahmen aber ein recht enger; selbst auf soziale Protestbewegungen oder den Terrorismus (mit den zugehörigen Bandenaspekten) bezogen, wird konstatiert, daß "die Entwicklung eines verallgemeinerungsfähigen Verlaufsmodells bisher nicht gelungen ist".9 Von den sich zur Bestärkung des alleingelassenen Individuums anbietenden Gruppen sind jedenfalls Banden oft die leistungsfähigere Form. Idealisiert kommen sie - um die Argumentation an einen Ausgangspunkt zurückzuführen - in allen Jugendträumen vor, als Multiplikator für Vitalität und Heldentum, einschließlich dafür notwendiger Strategien des Verschwindens. Ohne Erzeugung von Geheimnissen hätten sie nicht die bereits durch solche Mythen bestätigte Attraktivität. Das kritische, reflektierende, persönlich verantwortliche Subjekt hat, als moderneres Vorbild, dabei eher geringe Bedeutung; wegen sich auf verschiedenste Weise aktualiserender Tendenzen zu kollektiver Introvertiertheit, gerät es zwangsläufig immer wieder unter starken Druck. Die "Moral der Klans, die sich gegen das schützt, was über sie hinausgeht" und im "geheimen Leben heutiger Mikrogruppen" Entsprechungen hat, baut aufs Geheime - so Michel Maffesoli in seinem Text "Die Gesetze des Geheimen" - als "Form der volkstümlichen Selbstbezogenheit". Widerstand verschiedenster Ausprägung ist ein zugehöriger Faktor. "Sobald man eine Ordnung der Dinge, eine Gemeinschaft errichten, wiederherstellen oder korrigieren will, kommt man auf das Geheime zurück, das die grundlegende Solidarität bestärkt und annehmbar macht". Es als sozialen Tatbestand zu negieren, gleicht der Unterlassung, daß man bisher die schon Kindern geläufige "vereinigende Funktion des Schweigens nicht hinreichend unterstrichen" hat.10

Angeblich abweichendes Verhalten

Eher grob sind auch die Unterscheidungen, die sich in diesem Zusammenhang eingebürgert haben. In Meyers Enzyklopädischem Lexikon etwa, wird mit einer gewissen Verbindlichkeit dargelegt, daß unter "Banden" Gruppen mit nicht allzu vielen Mitgliedern und einem besonderen Gruppenverhalten zu verstehen sind, "das von den allgemeinen gesellschaftlichen Normen abweicht". Hervorgehoben werden ausdrücklich Jugendbanden, als relativ häufige, nicht prinzipiell kriminelle, auf Betonung des Andersseins zielende Form. Sie werden, soferne eine gesellschaftliche Benachteiligung erkennbar ist, mit pädagogischer Sympathie und Nachsicht behandelt, bilde doch meist ein Aufwachsen in "sozialer Desorganisation" den Hintergrund, aus dem ein Fehlen der Fähigkeit resultiert, "das für die Mitarbeit in einer konstruktiven Gruppe notwendige Verantwortungsgefühl aufzubringen". Als Positiva vermerkt sind die von Banden gebotenen Möglichkeiten, sich zu orientieren und trotz "begrenzten sozialen Leistungsvermögens Beziehungen einzugehen und Funktionen auszuüben". Bei Erwachsenenbanden hingegen werden grundsätzlich einschlägige Motive vorausgesetzt: "Aus gesetzwidrigem und gewalttätigem Verhalten erwachsen den einzelnen Bandenmitgliedern Prestige und Status innerhalb der Bande". Auch ohne noch weiter auf diese sonderbar ausgrenzenden Begriffsbildungen und Denkmuster einzugehen - die eine Suche nach "konstruktiven Gruppen", gesellschaftlichen Normen, unbegrenztem sozialem Leistungsvermögen oder radikaler Gesetzestreue miteinschließen müßte - wird klar, daß bei Halbwüchsigen als Notlösung toleriert wird, was später einfach andere Namen bekommt.

Gegen "künstliche" Familien gibt es latente Aversionen, obwohl das gegenüber größeren Einheiten skeptische Zellendenken Rousseaus - "Die älteste und die einzige natürliche unter allen gesellschaftlichen Vereinigungen ist die Familie" - auch in abgewandelten, flüchtigeren Formen immer wieder eine Bekräftigung erfährt. Praxisnäher werden Interpretationen, wenn unter "Familie" genauso Sippen, Banden oder Clans verstanden werden.11 Jugendliche, die über Freundschaften, Gleichaltrigengruppen oder Banden das Gewicht der Familie zu relativieren beginnen, haben offenbar früher und heftiger ein wissenschaftliches Interesse erweckt, als die Auswirkungen analoger Erscheinungen unter Erwachsenen.12 Für derartige Untersuchungen sind strafbare Handlungen immer besonders anziehend gewesen, vielleicht, weil deren Quantifizierbarkeit den Einfluß von Gruppen und Bezugsgruppen deutlicher machen konnte. Angesichts der fortwährend aktualisierten Thematik von Bandenbildungen wirkt es etwas voreilig, wenn - unter dem Titel "Die Psychologie des 20. Jahrhunderts" - zugehörigen Ansätzen, insbesonders den Subkulturtheorien, resümierend bescheinigt wird, keiner hätte sich "empirisch belegen lassen" und auf ihnen beruhende Vorbeugungsexperimente seien gescheitert.13 Daß übrigens im Englischen das Wort gang im Unterschied zur tendenziell negativ gesehenen Bande eine eher neutrale Bedeutung hat, läßt fließenden Übergängen den ihnen gebührenden Raum. Nach dem, Ende der zwanziger Jahre, erstmals in Chicago entwickelten kriminologischen Bandenbegriff, ist unter Bande eine Gruppe zu verstehen, "die sich ursprünglich spontan gebildet und durch das gemeinsame Bestehen von Konflikten sozial zusammengeschlossen hat".13 Dieses weite Feld für verschiedenartige gemeinsame Handlungen auf der Basis informeller Beziehungen erfährt offenbar durch neuere Forschungen wieder eine markante Einschränkung, indem das Typische krimineller Jugendbanden als "kollektive Verantwortungslosigkeit" bezeichnet wird, weil normalerweise folgende Kriterien erfüllt werden: "die mangelnde Ökonomie ihres Verhaltens und ihre psychischen Erwerbsziele, die anti-sozialen Zwecksetzungen ihrer Handlungen, ein Wir-Gefühl und eine Bandenseele und die stereotype Behauptung der Bandenmitglieder, sie hätten allein die Straftaten der Bande niemals begangen."13 Wird den damit angesprochenen Taten die Eigenschaft als strafwürdig genommen, klingt das meiste davon nach Realitätstherapie. Verfügen solche Gruppen über keine ausgeprägtere Strukturierung, wie es beim Bandencharakter vorausgesetzt wird, nähert sich alles noch mehr der Realität. Denn die formlose Horde - oder Clique - wird in diesem Zusammenhang sehr allgemein als "eine Vergesellschaftung ohne Führung und ohne Dauerziel" gesehen.13 Vom despektierlichen Beiklang befreit, ist damit die Nähe zum ánarchos (gr. führerlos, ohne Oberhaupt) wiederhergestellt, nur haben sich zugehörige Vorstellungen von einer Politik der Tat und von Revolutionen ohne Programm in zusammenhanglose Spontaneitäten verwandelt. Anarchische Energien suchen sich völlig unabhängig von früheren Bewußtseinslagen passende Eingriffsmöglichkeiten.

Mit seiner professionellen Aggression gegen abweichendes Verhalten und gegen einen amerikanisiert dargestellten "Hooliganismus," hat gerade der Realsozialismus allen nichtetablierten Gruppierungen außerhalb der Nomenklatura beweisen wollen, wie ein demokratischer Zentralismus zu funktionieren hat. Daß in seinen ehemaligen Territorien inzwischen mehr oder minder gut organisierte Banden über weite Strecken das Geschehen bestimmen, könnte als zwangsläufige Ökonomisierung unterdrückter anarchischer Kräfte interpretiert werden. Zu erinnern ist vielleicht auch daran, daß für Karl Popper der "neue Mythos von der Horde", in dem das Individuum nichts zähle, Ansatzpunkt und Kapitelüberschrift seiner gegen Hegel gerichteten Argumentation gewesen ist. Im reaktivierten "Stammesideal des heroischen Menschen" sieht er, mit allen Folgeerscheinungen, die Überhöhung der Kontroversen und Kämpfe von Nationen, Klassen, Rassen betreffend, einen "Angriff auf die Idee des zivilen Lebens selbst". Weil es um die Sache gehe, für die sich einer einsetzt, sei vom heroischen Element im Gangstertum genauso wenig zu halten, wie von jeder Lebt-gefährlich-Ideologie. Geschichte als "Klassenstreitigkeiten" - oder als Summe der Geschichten über Bandenkonflikte? - zu begreifen, hat er, als abgemilderte Form, jedoch für plausibel gehalten.14

Facetten einer wirtschaftlichen Pragmatik

Im Zuge der einschneidenden, durch Elektronik geprägten Veränderungen des Industriesystems in Richtung vernetzter Software- und Symbol-Wirtschaft, ist viel von neuen Strukturen und freieren Arbeitsweisen die Rede. Wie dabei jugendliche Phantasien über Räuberbanden und Piraten in Managervorstellungen nachwirken, wird zum Beispiel am öfter auftauchenden Wunsch nach einer exterritorialen Insel als idealem Hauptquartier deutlich. Was darin mitschwingt, ist die fixe Idee, daß trotz aller Verflechtungen von anderswo, von einem imaginären Ort aus, ungestörter und daher noch wirkungsvoller agiert werden könnte. Selbst auf einer Konferenz über die Zukunft der industrialisierten Welt im Weißen Haus in Washington ist, von Carl A. Gerstacker, immerhin Vorstandsvorsitzender eines großen Multis, der Dow Chemical Company, eingestanden worden: "Ich habe lange davon geträumt, eine Insel zu kaufen, die keinem Staat gehört, und auf dem wirklich neutralen Boden einer solchen Insel, wo ich keinem Staat und keiner Gesellschaft verpflichtet bin, die Weltzentrale von Dow zu gründen."15 Da der konkrete Ort längst keine Bedeutung mehr für solche Intentionen hat und die Grenzen für großräumiges Agieren zunehmend fallen, sind daran vor allem die Outlaw-Aspekte signifikant. Ihre verschiedensten Facetten kehren in Managerbüchern immer wieder. Das reicht von der neuen Wertschätzung für "die chaotische Seite der Innovation" über das forcierte Akzeptieren von "Kreativen und Unangepaßten" (selbst "wenn ihre Arbeitsweise unorthodox, ja manchmal schlampig auf uns wirkt"), bis zur Forderung nach radikaler Dezentralisierung und nach weitgehend autonomen, "am Rande der Unternehmenswelt" angesiedelten Werkstätten für Querdenker.16 Projektgruppen, als das eigentliche dynamische Element innerhalb von Organisationen, sollen außerhalb der Hierarchien am Neuen arbeiten und dessen Durchsetzung beschleunigen. In Bandenaspekte werden also Hoffnungen gesetzt, weil die normalen Strukturen und Abläufe zu viele Barrieren und Unverläßlichkeiten eingebaut haben. Auch deswegen ist betriebliche, institutionelle Macht stets auf informelle Lobbybildungen und auf eine Mißachtung der Dienstwege angewiesen. Von einem normalen Funktionieren geht kaum noch jemand aus, denn im üblichen Fall, "ohne solide Faktenbasis - ohne eine gute quantitative Vorstellung von seinen Kunden, Märkten und Konkurrenten - kann man sicher sein, daß die Prioritäten im Zuge verschlungener politischer Manöver gesetzt werden".17

Mit "Krisen ihrer grundlegendsten Systeme - der Städtesysteme, der Gesundheitssysteme, der Wohlfahrtssysteme, der Transportsysteme, der ökologischen Systeme," sehen sich alle Industriegesellschaften konfrontiert, so Alvin Toffler, als weitere Stimme aus dem Managementbereich, deshalb plädiert er für "eine neue, wissensbasierte Wirtschaft", mit der neugestaltete politische Institutionen "in Einklang" zu bringen sind. Nach diversen "Machtbeben", weil es sich eben nicht um eine "unpersönliche Angebots- und Nachfragemaschine" (im Sinne Milton Friedmans) handle, würde so eine "sich beschleunigende, kaleidoskopartige Wirtschaft" auf elektronischer Basis entstehen, "die sich unablässig zu neuen Mustern zusammensetzen kann, ohne zu zerfallen". Für eine Bandengesellschaft lassen sich in Tofflers aktuellstem Zukunftsszenario trotzdem noch genügend Hinweise finden. Wegen der Wertschöpfung im Wissensbereich werde es zum Beispiel demnächst "zu einer so hochgradigen Verschmelzung der Spionage von Regierung und Privatwirtschaft kommen, daß davor alles verblaßt, was es in der kapitalistischen Wirtschaft je gab," mit entsprechenden Verbindungen zur Computerkriminalität und allen möglichen Formen von Datenmanipulation. Machtausübung wird noch enger mit informeller Mitwisserschaft und der Ausschaltung der Apparate verbunden sein müssen; je wichtiger ein Problem, desto weniger befaßte Leute und höchstens rudimentäre schriftliche Unterlagen. Vom FBI stammt die Prognose, daß "in den USA Haßgruppen nur so aus dem Boden schießen" werden. Mit Kriegen zwischen rivalisierenden Minderheitengruppen ist in Permanenz zu rechnen. Eine "hochbeladene, schnell zickzackende Mosaik-Demokratie" wird nach ganz eigenen Regeln funktionieren. Dafür nehme in der Arbeitswelt die Organisationsvielfalt zu, steht doch einer zu erwartenden Springflut zwangsläufiger Restrukturierungen ein breites Repertoire erprobter Formen zur Verfügung, "von der Jazz-Combo bis zum Spionagenetz, vom Stamm und Clan und Ältestenrat bis hin zu Klöstern und Fußballmannschaften".18

In solchen - offenbar pragmatisch-handlungsorientiert angelegten - Gedankenspielen über eine weiter zunehmende Ungleichzeitigkeit gesellschaftlicher Strukturen, spiegelt sich die demokratische Grundproblematik nichteinmal mehr wider, nach der schon die Frage nach herrschenden Gruppen und nach Gruppen von Beherrschten streng genommen ein Widerspruch zur grundlegenden Absicht ist. Denn ihr zufolge habe, was als essentielles Selbstverständnis angesichts der Tatsachen so utopisch wie eh und je klingt, "unparteiisch und von allen Bürgern gleichermaßen legitimiert," die Verfassung zu herrschen, nicht ein Konglomerat privilegierter Machtgruppen.19 In der Gewöhnung an die Existenz dessen, was überwunden werden sollte und an ein pluralistisches Ausbalancieren dieses Zwischenstadiums, werden strukturell tiefgreifendere Weiterentwicklungen seit langem nichteinmal mehr zum Thema. Sie können es offensichtlich nicht werden, "seit sich gesellschaftliche Macht in technischen Standards, Frequenzen, Reichweiten und Schaltplänen organisiert. Die virtuelle Medienwirklichkeit der telematischen Netzwerke läßt sich nicht mehr im Sinne bürgerlicher Öffentlichkeit als Forum oder politischer Schauplatz begreifen" (Norbert Bolz).20 Was, um nochmals die eigentliche Mafia, inklusive "niedrigerer" Aktionsebenen, ins Spiel zu bringen, ein weiterer ihrer Analytiker auf diese gemünzt hat, läßt sich de facto generalisieren: "Ökonomie und Politik sind derart unauflöslich ineinander verflochten, daß man nie weiß, wo das private Interesse aufhört und das öffentliche anfängt, und umgekehrt." Selbst "die (immer noch stark moralisch konnotierte) Kategorie der Korruption" greife nicht, denn wo die Trennung von Politik und Ökonomie nicht stattgefunden hat und im Gegenteil ihre Verbindung systematisch betrieben wird, "ist Korruption ein so verbreitetes Phänomen, daß die Berufung auf sie keinerlei Erklärungswert mehr beanspruchen kann." Gerade in peripheren gesellschaftlichen Konstellationen, wie in Sizilien, würden "die heimlichen Tendenzen der Zentren zuerst offen und rein zutage treten." "Wie immer verrät die Abweichung von der Norm das, was diese verborgen halten will"; "der Extremfall ist nichts als eine Radikalisierung des Normalfalls".21

Strukturmuster und Fluchtmechanismen

Auf mikroökonomischer Ebene, und zwar gerade in Überlappungsbereichen von öffentlichem und privatem Sektor, von staatlicher Verwaltung und wirtschaftlich geprägter Normalität, wird vieles davon auch in unmittelbar erfahrbaren Arbeitsbereichen bemerkbar. Das überall grassierende, aber eher geduldig hingenommene Unbehagen mit "den Strukturen", ist die bezeichnendste Gemeinsamkeit. Für den Umgang mit ihm würden bereits lakonische Vorstellungen einen halbwegs brauchbaren Entwicklungsraster hergeben: Ein Staat, der, ohne sonstige Allüren, funktioniert, und eine auch in Teilbereichen demokratisch orientierte Gesellschaft, mit einer Ausstattung, die ein Aufgreifen und Weitergeben des jeweils Besseren wenigstens nicht unwahrscheinlich macht. Daß das Geschehen komplizierter ist, und unberechenbar, erklärt weiterhin nicht wirklich, daß selbst in überschaubaren Feldern kaum Gestaltungsfreiheiten genutzt und ausgeweitet werden.

An Universitäten und Hochschulen etwa ist jede Modellhaftigkeit für "freies" Arbeiten sogar als Perspektive verlorengegangen. Die Arbeitsstrukturen als solche sind kein Thema. Praktisch nie stellt sich die Frage, investieren wir gezielt in Theorie, in diese oder jene Sparten, bauen wir technische Bereiche aus, den Computersektor, das überall geforderte Interdisziplinäre, bestimmte Studienrichtungen. Nichteinmal wer das "wir" repräsentiert, ist angesichts verzahnter Gremien und Verwaltungsstellen hinreichend klargestellt. Keiner kennt das Budget, Finanzen werden anderswo ausgehandelt. Keiner hat eine Übersicht über die internen Geldflüsse, über Budgetentwicklungen. Keiner ist für Entscheidungen wirklich verantwortlich, man stimmt - mangels Entscheidungsunterlagen - irgendwie mit oder nicht. Luxus und Armut existieren, meist unbegründbar, unmittelbar nebeneinander, als Abbild bürokratischer Wertschätzungen. Durchsetzungsmanöver sind auf spontane oder dauerhaftere Bandenbildungen angewiesen. Auch das, was sich jeder allein irgendwie richten muß, braucht diesen informellen, unobjektiven Aspekt (im strafrechtlichen Sinn genügen für die Anerkennung als Bande ja auch zwei Personen). Vorschriften werden primär dazu benützt, um anderen Fallen zu stellen. Die Dinge entwickeln sich halt. Was bleibt, ist das Verbeißen in Personalfragen und administrative Details. Auch die lapidarsten Verfahren müssen irgendwie geheimnisvoll ablaufen, damit Intrigen ihre entlastenden Funktionen erfüllen können. Vom System belohnt wird, wer das System nicht irritiert und dessen Codes halbwegs begreift. Antworten darauf, wie Universitäten anders funktionieren könnten (auf Basis der für Österreich gerade aktuellen Reformpapiere oder nicht) würden hier zu weit führen. Neue Strukturen, mit denen sie besser in der Lage wären, sich ihrer internen und externen Ökonomie - und daraus resultierenden "Inhalten" - zu stellen, sind offenbar zur Zeit kaum denk- und durchsetzbar. Daß wissenschaftliches Arbeiten Reflexion und Überprüfbarkeit der Arbeitsweisen voraussetzt, dürfte als individuelle Grundregel akzeptiert sein. Bezeichnend ist nur, wie sich Universitäten - als Institutionen - diesem Anspruch widersetzen, ansonsten hätten sie längst alle institutionalisierte Entwicklungsinstanzen, die von sich aus die Evaluierung der eigenen Strukturen thematisieren. Für zu vergebende Leitungsfunktionen halten die Bewerbungen sich jetzt schon in Grenzen. Auch das ist ein Hinweis auf den Phantomcharakter der "Autonomie", zu deren Präzisierung kaum noch jemand Energie aufbringt. Daß Gestaltungsmöglichkeiten mit Budgethoheit und eigenem Dienstrecht radikale Veränderungen von Strukturen, Arbeitsweisen und Berufsbildern erfordern würden, überlastet offenbar die Konsensfähigkeit. Die überall angelaufene Propagierung tüchtiger Wissenschaftsmanager bekräftigt nur neuerlich, daß Hilfe von anderswo her erwartet wird. Im Rahmen jetziger Verhältnisse könnten sie auch nichts anderes sein, als eine Ergänzung der gewohnten Bewilligungs-Bürokratie. Inwieweit sich "ökonomieferne" Arbeitsfelder auf Dauer in universitärer Forschung und Lehre behaupten lassen, kann sowieso nicht latent von wohlwollenden Beamten abhängig bleiben. Ängste konzentrieren sich eher auf hausintern drohende Gruppenkämpfe, für die der Schiedsrichter abhanden kommen könnte. Der hohe Auslagerungs- und Privatisierungsgrad der Forschung wird ohnehin bloß durch allgemeines Schweigen gewürdigt. Was bleibt, entspricht offenbar Perspektiven einer mittelständischen Trostlosigkeit, belebt durch mafiose Zustände: "Die Massenuniversität ist längst Fernuniversität geworden," "geistige Umschlagplätze" vermutet niemand mehr dort, "die Arbeitsbedingungen sind skandalös", die vormalige Lernfreiheit habe sich "in eine institutionalisierte Desorganisation von Lehrfächern" verwandelt, größtenteils zerstört hätte man "die Kooperation, den freien Gedankenaustausch und den Wettbewerb der Ideen", "vor allem auf drängende Fragen erfolgen keine Antworten" (Reinhold Knoll).22

Eine Parallele dazu: Das Gesundheitswesen, die Spitäler. Trotz allen Wohlstandes ein Dauerthema für Unreformierbarkeit; eine Megastruktur für verheimlichte Pannen und ständig in Abrede gestellte ökonomische Interessen, vom Geschäft mit der Verweildauer, mit den Privatpatienten, mit der angeblichen Ärzteschwemme, über das Nichtfunktionieren ärztlicher und pflegerischer Teambetreuung und Rehabilitation, bis zu den Marketingprozeduren der Medizintechnik- und Pharmaindustrie und den Korruptionsspielen mit Spitalsneubauten. Die vielen insularen Positivansätze werden - wie anderswo auch - wie störende Zellen behandelt. Wenigstens klimatisch ist, als freundlicherer Umgangston, manches "liberaler" geworden. Gegen eine sensible "Gesamtökonomie" der optimalen Rehabilitation und sozialen Gleichbehandlung haben sich dicht verfilzte Barrieren und Gruppeninteressen etabliert. Selbst der Fall "Lainz" mit seinen monströsen Dimensionen hat nicht genügt, umfangreichere Veränderungsintentionen in Gang zu halten. Wenn etwas anläuft, dann eher diskret, um Gegenkräfte nicht zu alarmieren. Aus der Einbildung, daß jeder Beteiligte und jeder (potentielle) Patient, letztlich doch irgendwie profitiert, schon des technischen Fortschritts wegen, ergibt sich eine perspektivelose Akzeptanz teilweise inferiorer Zustände. "Gesundheitspolitik" kann, angesichts dieser Strukturen, kaum stattfinden. Ersatzweise werden - so das aktuellste, schon wieder verblaßte Beispiel - Rauchverbote zu Republikthemen.

Zur Abrundung ein anderes Gebiet, die sogenannte "Kultur". Ihre ökonomischen Funktionsweisen sind in markanter Weise tabuisiert und dem keineswegs freien Spiel von Gruppeninteressen überlassen, weil allein die staatlichen Normalaufwendungen dafür in Österreich jährlich etwa 20 Milliarden Schilling betragen. Die Geldströme insgesamt, einschließlich wirtschaftlicher Nutzungen (Copyright-Industrie, Produktionssparten, Kunstvermittlung, Medien, Export, Import) sind schlicht unbekannt; offensichtlich kann sich kein Interesse entwickeln, entsprechende Analysen zur Grundlage für eine strukturbezogene Kulturpolitik zu machen. Verdienstvolle Ansätze, wie gewisse Budgetumschichtungen oder die Kulturberichte auf Bundes- und Länderebene, betreffen nur finanziell marginale Sektoren. Mit der Sponsoringdebatte (geschätztes Volumen unter diesem Titel fließender Gelder: maximal 3 % der Staatsausgaben) wird bloß von latenten Fixierungen und Strukturschwächen des privaten Sektors abgelenkt. Die künstlerische Produktion - also die von Komponisten, Autoren, bildenden Künstlern, Architekten etc. - um die es im Kern gehen müßte, trifft längst nicht auf Produktions- und Vermittlungsbedingungen, die sonstigen professionellen Standards entsprechen würden. Eine denkbare Normalausstattung damit, auf Grund derer aktivierende, ökonomisch bestärkte Prozesse in Gang kommen können, von einer hinreichend differenzierten Mediensituation bis zu halbwegs potenten Buchverlagen, Galerien, Veranstaltern, Kulturinstituten etc., wird erst zögernd zu einem ökonomischen und kulturpolitischen Thema, und sei es in beobachtender, analysierender Weise. An einem selbst erforschten Beispiel aus dem Museumsbereich läßt sich eine Form strukturell begünstigten Gruppenverhaltens, das völlig konform zu Medienmechanismen funktioniert, fast bizarr deutlich machen. Die Österreichischen Bundesmuseen geben jährlich etwa 30 Millionen Schilling für Sammlungsankäufe aus. Ein systematisches Interesse dafür, was da eigentlich angekauft wird, entsteht weder kulturpolitisch, noch in der Öffentlichkeit, nichteinmal buchhalterisch. Verbucht werden solche Eingänge auf dem selben Konto wie Schreibmaschinen und Büromöbel. Der Stellenwert von Kunst zeigt sich auch darin, daß im konkreten Fall 80 % der Ankäufe unterhalb des ministeriellen Genehmigungslimits von 30.000.- (jetzt 50.000.-) Schilling erfolgten; also sogar die Mühe des Antragschreibens gescheut wird, um eventuell wertvollere Objekte zu erwerben. Eine andere Form von Ökonomieflucht hat zu jahrzehntelang geduldeten Devastierungen geführt, weil nicht thematisiert wurde, daß Museumsbestände ein Milliardenvermögen darstellen, für dessen Pflege, Erhaltung, wissenschaftliche Bearbeitung, Präsentation adäquate Betriebsmittel und adäquate Arbeitssituationen erforderlich wären. Mit "unschätzbaren Werten", noch dazu, wenn sie dem Warenkreislauf entzogen sind, wird also oft besonders sorglos umgegangen; vielleicht, weil so etwas jenseits begreifbarer ökonomischer Dimensionen angesiedelt ist. Unschätzbares, Überfluß, Überflüssiges geraten in eine sonderbare Nähe zueinander. Nur: Die dauernd geforderte Transparenz bei den Kulturausgaben widerspricht, wie anderswo auch, kategorisch gewohnten Funktionsweisen; nicht nur, weil, wie oft behauptet wird, damit dem sowieso Gefährdeten, dem Schwierigen, dem vorerst Resonanzlosen weiter geschadet würde. Künstlerische "Produktivität" bleibt in vielen Bereichen ein völlig marginaler Faktor. Es ergeben sich Pendelbewegungen; Durchsetzungskünste binden Energien. Auch wenn die Umstände pro Sparte ihre Eigenheiten haben, ist der Kunstbetrieb als solcher ein exemplarischer Schauplatz für Bandenbildungen.

Zwischenresümee: Bei etwas grellerer Beleuchtung sieht es so aus, als ob sich Arbeit, trotz aller Prosperität, auf einem überwucherten Trümmerfeld ziemlich kaputter Organisationen abspielen würde. Kaum wer - selbst fast jeder Privilegierte - hält es in seinen Strukturen halbwegs aus. Fluchtbewegungen erzeugen permanent neue Skurrilitäten. Mafiose Entwicklungen sind die logische Parallelaktion dazu. Reformkonzepte kursieren als bloße Demonstration, daß manches anders möglich sein müßte. Gerade in staatlichen, halbstaatlichen Sektoren wird laufend sichtbar, wie oft unabänderbare Strukturschwächen die Neugründung irgendwelcher Einrichtungen provozieren; thematisiert wird aber auch nicht, warum gerade für wichtige öffentliche Funktionen Organisationssysteme aufrechterhalten werden, die, im Sinne der generellen Privatisierungsbestrebungen, sogar für normale wirtschaftliche Tätigkeitsfelder längst als ungeeignet erkannt worden sind. Die zugehörigen Aufgeregtheiten und ihr Verschwinden unterliegen Konjunkturen. In welchem Rhythmus sie auftauchen, wäre zum Beispiel anhand der periodischen Medienpräsenz zu beweisen. "Spiegel"- und "Krone"-Serien aus den 70er Jahren über die Probleme des Gesundheitswesens ließen sich jetzt 1:1, mit ein paar Namens- und Zahlenänderungen, wieder abdrucken. Die intellektuelle Produktion zu derartigen Themen unterliegt analogen Intensitätsschwankungen. Bei der, zu jedem Regierungsprogramm gehörenden, Verwaltungsreform ist eher die Statik auffällig. Sie manifestiert sich auch in der offensichtlichen Unreformierbarkeit des Schulwesens, der Sozialversicherung, des Justizbereiches, der ÖBB, der Universitäten, der Bundestheater, der Ministerien, des Parlaments. Jede dieser "pseudo-theologischen Welten", wie Milan Kundera sie nennt, simuliert auf ihre Weise Rationalität. Die anstehenden "wirklichen" Probleme bleiben entscheidungslos präsent; selbst auf die kleineren färbt das ab.

Durch die Anforderungen an jahrelange Kontinuität, die kaum durchzuhalten sind, zeigen sich bei Reformvorhaben ständig Fragwürdigkeiten der gegenwärtigen Demokratieausstattung. Die Dauerreform in Detailbereichen ist hilfloser Ausdruck davon. Verfilzte, in ihrer Komplexheit unabsehbare Zusammenhänge sind kaum kommunizierbar, dadurch entsteht kein Rückhalt in den Medien und kein Rückhalt für die Politik. Letztlich werden Strukturveränderungen aufgezwungen, mit oder ohne EU. Sie ergeben sich, im Doppelsinn des Wortes. Für den privaten Sektor sagt ohnehin der Markt, was unumgänglich wird. Deswegen entledigt sich auch der öffentliche Sektor angestammter Kompetenzen. Es sind also diverse Fluchtvorgänge zu beobachten, die viel mit einem Ignorieren gegebener Strukturen zu tun haben. Der informelle Sektor wächst, gleicht aus, als "Schwarzmarkt" für Transfers und Transaktionen. Die Bandengesellschaft, als ein Agieren außerhalb "normaler" Strukturen, ist eine der mehr oder minder ausgeprägten Perspektiven, die sich daraus ergeben - inklusive damit verbundener Freiheitsgrade. Motivationen und Antriebskräfte bündeln sich um solche Vorstellungen. Die Gegenmetapher dafür: Beim Dienst nach Vorschrift steht alles still.

Niklas Luhmann betont im Rahmen solcher Zusammenhänge allerdings unbarmherzig, daß "lange Enttäuschungslisten" vielfach grundlos geführt werden, weil sich wegen der unzulänglichen Beschreibungs- und Analysemethoden, die den Forderungen der modernen Gesellschaft (nach mehr Demokratie, Emanzipation, Technik etc.), "nach mehr von all dem, was als Zukunft versprochen war," zugrunde liegen, diese teilweise eben als nicht einlösbar herausgestellt hätten. Für eine entschieden informationsvermittelte Steuerung sind überall erst Ansätze von Theorieangeboten und Instrumentarien greifbar. "Jede Kritik läuft leer", hält er dem eingeübten Klagepathos entgegen, "wenn sie ohne weitere Prüfung mit der Unterstellung arbeitet, daß man könnte, wenn man nur wollte". Ein wichtiges Aktionsfeld ergebe sich aus der Notwendigkeit, wegen der unübersehbaren Abhängigkeiten die "Kommunikation von Nichtwissen" als eine entscheidende Ebene zu begreifen. Als "Politik der Verständigung" führt sie zu ausgehandelten Provisorien. "Sie besagen weder Konsens, noch bilden sie vernünftige oder auch nur richtige Problemlösungen. Sie fixieren nur dem Streit entzogene Bezugspunkte für weitere Kontroversen."23

Anders und dadurch modellhaft funktioniert hat der österreichische Weinskandal, die friedliche "Revolution" einer ganzen Branche. Die Bandenherrschaft eines ancien régime ist in ziviler Weise durch andere Banden, mit präziseren Vorstellungen von Qualität und "political correctness" abgelöst worden. Nichtwissen ist ein Angelpunkt dabei gewesen. Nach solchen Mustern könnten auf vielen Gebieten die Dinge in ungewöhnlicher Weise in Gang kommen (als abrupter Übergang zu anderen Formen der Stabilität, wie Luhmann Katastrophen systemtheoretisch nennt), sobald in Subsystemen durch Überschreitung kritischer Kipp-Punkte etwas ausgelöst wird. Sichtbar werden auch dabei Anzeichen für eine "Erschöpfung des Individuierungsprinzips" durch "die Vervielfachung der Mikrogruppen" und eine Verlagerung "in Richtung auf den Stamm". "Das einzig ernstliche Problem," so steht es in einem kürzlich erschienen Buch über das Schweigen, "besteht in der Schwelle, von der ausgehend die Enthaltung, die Tatsache des Sich-Absonderns, die Implosion einer bestehenden Gesellschaft hervorruft."24

 

Something is always happening.
John Cage1


Jede Vorstellung von einem normalen Funktionieren ist verlorengegangen.
Jean Baudrillard2

 

 

zum Thema:

Banden, zivile, weniger zivile

Ein Subtext zur organisierten Welt

springer - Hefte für Gegenwartskunst, Wien, Nr 4/1995

 

Pressereaktionen:

Geld für Geistesmenschen

Buchbesprechung
von Daniela Strigl

Der Standard, Wien, 2.12.1994

 

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Quellen

1 John Cage-Zitat aus der Erinnerung

2 Jean Baudrillard: Transparenz des Bösen. Ein Essay über extreme Phänomene (1990), Berlin 1992, Seite 118 (bezogen auf New York)

3 Giovanni Falcone / Marcelle Padovani: Inside Mafia. München 1992; Zitate: Seite 45, 47, 68, 72, 88, 159

4 vgl. Giovanni Falcone, a.a.O., Seite 119

5 Die Presse, Wien, 2./3. 1. 1993 (unter Berufung auf die "Süddeutsche Zeitung" und einen internen Bericht des Bonner Innenministeriums) und vom 18. 12. 1992

6 Niklas Luhmann: Beobachtungen der Moderne. Opladen 1992; Seite 7, 205, 212, 220

7 Bazon Brock: Die Re-Dekade. Kunst und Kultur der 80er Jahre. München 1990; Seite 127, 129

8 Roland Girtler, in: Korruption. Kriminalsoziologische Bibliographie, Wien, Heft 34/ 1982; Seite 90 f.

9 Susanne Karstedt-Henke: Soziale Bewegung und Terrorismus. Alltagstheorien und sozialwissenschaftliche Ansätze zur Erklärung des Terrorismus. In: Politik der inneren Sicherheit. Herausgegeben von Erhard Blankenburg. Frankfurt/M 1980; Seite 159, 167

10 Michel Maffesoli: Die Gesetze des Geheimen. In: Schweigen. Unterbrechung und Grenze der menschlichen Wirklichkeit. Herausgegeben von Dietmar Kamper und Christoph Wulf. Berlin 1992; Seite 300 ff.

11 Raymond Battegay: Der Mensch in der Gruppe. Band I, 3. Auflage, Bern-Stuttgart-Wien 1970, Seite 16

12 Frühe Beispiele zum Thema Jugendbanden: S. Breckinridge / E. Abbott: The delinquent child and the home. New York 1917; C. R. Shaw / H. D. McKay: Social factors in juvenile delinquency: A Study of the community, the family, and the gang in relation to delinquent behavior in report on the causes of crime. Washington D. C. 1929; W. F. White: Street Corner Society. Chicago 1943; A. K. Cohen: Delinquent boys: The culture of the gang. Glencoe/Ill. 1955 - Analoges über Erwachsenenbanden: F. M. Trasher: The gang: A study of 1313 gangs in Chicago, Chicago 1927; E. H. Sutherland: White-collar crime. New York 1949

13 Hans Joachim Schneider: Kinder- und Jugendkriminaltität. In: Die Psychologie des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben von Hans Joachim Schneider. Zürich 1981, Band XIV, Seite 457, 458, 459

14 Karl R. Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde. Band II (1958), München 1977, Seite 36 ff., 95, 144 f.

15 Richard J. Barnet / Ronald E. Müller: Die Krisenmacher. Die Multinationalen und die Verwandlung des Kapitalismus. Reinbek bei Hamburg 1975; Seite 15

16 Thomas J. Peters / Nancy Austin: Leistung aus Leidenschaft. Über Management und Führung. Hamburg 1986; Seite 11,17,152,155

17 Thomas J. Peters / Robert H. Waterman jun.: Auf der Suche nach Spitzenleistungen. Was man von den bestgeführten US-Unternehmen lernen kann. Landsberg am Lech, 1984, Seite 55

18 Alvin Toffler: Machtbeben. Powershift. Wissen, Wohlstand und Macht im 21. Jahrhundert. Düsseldorf-Wien-New York 1990; Seite 53, 162, 231, 298, 309, 377

19 Claus Offe, in: Politikwissenschaft. Eine Einführung in ihre Probleme. Herausgegeben von Gisela Kress und Dieter Senghaas, Frankfurt/M. 1973, Seite135

20 Norbert Bolz: Philosophie nach ihrem Ende. München 1992; Seite 165

21 Giuseppe Balistreri: Die mafiose Gesellschaft. Sizilien als Zerrspiegel der demokratischen Gesellschaft. Lettre International, Berlin, Nr. 6/1992

22 Reinhold Knoll: Uni im Out. Der Niedergang einer Institution. Wien 1992; Seite 9, 10, 17, 18, 73, 95

23 Niklas Luhmann, a.a.O., Seite 13, 133, 139, 211

24 Michel Maffesoli, a.a.O., Seite 305 f.

 

 
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© Christian Reder 1993/2001-2004